Auf der Jagd nach Fuji-san

Der Berg Fuji strahlt von jeher eine seltsame Faszination auf Japaner und Besucher aus. Vielleicht liegt es an der fast vollkommen symmetrischen Form, die den Vulkan so unverwechselbar macht. Auch aus der Popkultur ist er nicht mehr wegzudenken.

Ich würde jetzt gerne erzählen, dass ich einzigartige und von Touristen unberührte Spots gefunden hätte. Irgendwas Originelles und Besonderes. Kann ich aber nicht, weil ich mich komplett dem Fuji-Fieber hingegeben habe. In einer Tagestour haben wir die berühmtesten Fotospots abgeklappert und wild drauflos geknipst. Am Anfang war ich noch etwas peinlich berührt, an einer berühmten Fotostelle ausgekippt zu werden, mit der Anweisung „schnell, schnell, Foto, Foto“, um dann das Milliardste Bild vom Berg aus genau derselben Einstellung zu machen wie schon Millionen Besucher vor mir. Aber das gab sich bald. Man gerät in einer richtiges Fieber, angesteckt von den ganzen anderen Verrückten, die gar nicht erst versuchen, originell zu sein. Es geht eher darum, die bekannten Fotos nachzuahmen und sich zu freuen, genau an dem Ort zu stehen, an dem ein Stück Popkultur entstanden ist. Und wenn dann irgendwann mal in einem Gespräch aufkommen sollte, dass der meist fotografierte Supermarket der Welt einen tollen Blick auf den Berg Fuji liefert, dann kann man lächelnd das Foto herausziehen und sagen:“ Been there, done that.“

Den Berg Fuji besteigen

… ging leider nicht, aber das war auch von vorne herein bereits klar. Das wäre genauso, als ob ein Japaner nach München fährt und im Dezember mal eben so auf die Zugspitze laufen möchte. Geht halt net. Oder eben nur einmal.

Also schaut man sich den Berg lieber von unten an. Ist auch schön.