Leben und sterben lassen im Ngorongoro- Krater

Spitzmaulnashorn im Ngorogoro-Krater. (c) Jörg Neidig. All rights reserved.
Spitzmaulnashorn im Ngorongoro-Krater. (c) Jörg Neidig. All rights reserved.

19.2.16
Unser dritter und letzter Park war der Ngorongoro-Krater, ein erloschener Vulkan in dessen Kraterinnerem eine ganz besondere Tierwelt entstanden ist. Durch die natürliche Abschottung hat sich hier ein unvergleichliches Ökosystem gebildet und man kann hier sehr viele Tiere auf engstem Raum beobachten.
In der Nacht hatte es wolkenbruchartig geregnet und am Morgen regnete es weiter. Außerdem war so riesig, dass an Weitsicht nicht zu denken war. Der Tag stand unter keinem guten Stern. Zum Glück lichtete sich der Nebel langsam und der Regen ließ nach.

Wie in den letzten Tagen war dennoch auch hier jede einzelne Minute ein tolles Erlebnis. (Bis auf die halbe Stunde in der ich vor Pinkeldrang kaum aus den Augen schauen konnte.) Aber zwei Highlights stachen wirklich hervor.

Es gibt in Tansania nur noch 30 Nashörner und diese wurden aus Südafrika importiert, um sie im Krater neu anzusiedeln. Alle anderen sind den verfickten Wilderern zum Opfer gefallen. Vor kurzem wurde eine der größten Anführer eines Wildererrings gefasst. Es war eine Angestellte der chinesischen Botschaft.
Aber kaum hatten wir den Krater betreten sahen wir eine kleine Ansammlung von Fahrzeugen sowie einen Wagen der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft. Den Grund dafür sahen wir gleich: Am Straßenrand schlief ein Nashorn.
Wie viel Glück kann ein Mensch haben? So langsam mussten wir ja das Maximum erreicht haben. Als das Nashorn genug geschlafen hatte, stand es langsam auf und fing das Fressen an. Dabei präsentierte es sich uns in voller Schönheit im Profil. Einige Minuten später fing es aber an sich langsam von der Straße zu entfernen und ins Hinterland zu laufen. Die Touristen, die etwas später an diese Stelle kamen konnten nur noch einen entfernten Punkt am Horizont erahnen.
Übrigens hatten wir damit auf einer einzigen Safari die Big Five gesichtet.

Wie nahe Leben und Tod hier zusammenliegen konnten wir hautnah erleben. Zwei Wagen unserer Gruppe wurden aus nächster Nähe Zeuge wie eine Hyäne ein junges Gnu riss. Unser Wagen hingegen war bei der Geburt eines Kalbs dabei. (Was gruseliger zu sehen war, kann ich nicht beurteilen.) Unser Fahrer erkannte, dass bei einer Kuh die Wehen eingesetzt hatten. Kurz darauf ging es auch schon los. In mehreren Schüben – zwischen denen sie immer wieder die Position wechselte und herumlief – brachte sie komplikationslos ein Kalb zur Welt. Mit sachten Schubsern mit der Schnauze bewegte die Mutter die Mutter das kleine zum Aufstehen. Etwas wackelig schaffte es das wirklich innerhalb von 5 Minuten.

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